Schwingen: Ein lebendiges Erbe
- Robert Blanchette

- 8. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

Bevor Schwingen zum Wettkampfsport wurde, war es in erster Linie ein Dorffest . Unter Zelten und auf Sägemehl treten die Schwinger einander mit Kraft und Respekt gegenüber, umgeben von Familien, die gemeinsam essen, singen und Geschichten erzählen. Es ist ein Moment der Gemeinschaft , in dem Traditionen sowohl durch Gesten als auch durch Geschichten weitergegeben werden.
Schwingen hat seinen Ursprung in den Bergen, auf Alpmessen und in ländlichen Bräuchen. Im Mittelpunkt steht eine wichtige Idee: Konfrontation schließt Brüderlichkeit nicht aus. Die Schwinger geben sich vor und nach jedem Kampf die Hand und fegen gemeinsam den Sägespäne – eine Geste, die zeigt, dass die Ehre beiden gebührt.
In meinen Zeichnungen versuche ich, diese Dimension jenseits der körperlichen Anstrengung einzufangen: Würde, Erinnerung, kollektive Identität. Jedes Porträt stellt dem Betrachter auch die Frage: Welche Traditionen tragen wir in uns?




Comments