Der Rhythmus der Geste
Eine Betrachtung über Langsamkeit, Präzision und die Stille in der Bewegung.
Der Rhythmus der Geste
Jede Zeichnung beginnt lange, bevor der Graphit das Papier berührt.
Sie entsteht in der Stille — im Zwischenraum zwischen Sehen und Verstehen.
Vor der ersten Linie gibt es immer eine Pause: ein Gespräch zwischen Aufmerksamkeit und Zurückhaltung.
Mein Prozess ist nicht schnell, denn Langsamkeit ist eine Form des Respekts.
Sie erlaubt mir, so lange zu schauen, bis das Motiv aufhört, ein Gegenstand zu sein, und zu einer Gegenwart wird, der ich zuhöre.
Der Ablauf eines Projekts
Jede Arbeit folgt einem beinahe rituellen Rhythmus:
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Zuhören — Ich beginne mit der Zeit. Zeit zum Beobachten, Gehen, Reifenlassen. Das Thema findet mich, nicht umgekehrt.
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Komponieren — Skizzen, Fotos, Notizen: Die Architektur des Sinns entsteht lange vor der sichtbaren Form.
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Ausführen — Graphit, Kohle und Radieren werden zu Sprache. Schicht um Schicht lernt das Papier zu atmen.
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Reflektieren — Ich trete oft zurück. Abstand enthüllt, was Nähe verbirgt.
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Präsentieren — Die Zeichnung wird gerahmt, doch die Geschichte bleibt offen — sie gehört dem Blick des Betrachters.
Jeder Schritt ist ein Dialog zwischen Kontrolle und Loslassen — zwischen Präzision und der Erkenntnis, dass Vollkommenheit nicht das Ziel ist.
Werkzeuge und Materialien
Im Atelier liegen die einfachen Werkzeuge meiner Arbeit:
Graphitstifte von Caran d’Ache, Nitram-Kohle, Hahnemühle Nostalgie-Papier und das sanfte Tageslicht, das morgens durch das Fenster fällt.
Es riecht nach Papierstaub und Geduld. Kein Ort der Produktion, sondern der Aufmerksamkeit.
Die Philosophie
Meine Zeichnungen beruhen auf wenigen stillen Grundsätzen:
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Handwerk & Geduld — Präzision durch Wiederholung.
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Stille & Abwesenheit — Das Ungesagte zählt ebenso wie das Sichtbare.
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Textur als Wahrheit — Oberflächen erzählen Geschichten, selbst wenn das Motiv schweigt.
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Tradition & Wandlung — Zeichnen heißt, das Dauernde zu ehren und zugleich Veränderung zuzulassen.
Jeder Strich ist ein Gleichgewicht zwischen Geste und Zurückhaltung — ein stiller Glaube, dass das Unsichtbare durch Arbeit sichtbar wird.
Das Werk teilen
Wenn eine Zeichnung das Atelier verlässt — für eine Ausstellung, eine Sammlung oder einen Online-Beitrag — versuche ich, denselben Ton zu bewahren: ruhig, ehrlich, maßvoll.
Die Arbeit setzt sich im Blick der anderen fort. Was ich zeichne, ist nur die Hälfte der Geschichte; der Rest entsteht im Schweigen des Betrachters.
Abschließende Reflexion
Am Ende geht es in meiner Arbeit weniger um Bilder als um Zeit —
darum, wie sie uns durchdringt, wie wir sie halten und wie sie uns, wenn wir still genug zuhören, wieder sehen lehrt.
Preispolitik
Die Preise der Werke von RJ Blanchette basieren auf der Zeichenfläche und der technischen Komplexität.
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Grundtarif: 0,60 CHF/cm²
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Mindestpreis: 600 CHF
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Ausstellungzuschlag: +25 % für ausgestellte Werke
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Auftragsarbeiten: +20–30 % (30–50 % Anzahlung erforderlich)
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Stundenrichtwert: 35–45 CHF (Studien) / 60–90 CHF (Ausstellungswerke)
Alle Preise beinhalten:
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Professionellen Rahmen (Cadre Skava Nielsen, schwarzes Holz)
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Dreisprachiges Echtheitszertifikat (FR/EN/DE)
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Material-, Verwaltungs- und Abschlusskosten


