Die unsichtbare Sprache der Zeichnung
- Robert Blanchette

- 12. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

In La lutte suisse, plus qu’une tradition zählt nicht nur das, was gezeichnet ist. Ebenso wichtig ist das, was ungesehen bleibt. Das Weiß des Papiers, die Pausen, die Leerräume — sie tragen eine Bedeutung, die ebenso stark ist wie die Linie selbst.
Ich spreche oft von der Stille in meiner Arbeit. Die Stille des Papiers ist eine Präsenz: Sie verstärkt Graphit und Kohle, sie verleiht den Gesten Gewicht. In diesen Leerräumen projiziert der Betrachter seine eigenen Erinnerungen.
Die Textur ist die andere Sprache. Das Korn der Sägespäne, die Rauheit des Stoffes, die Spannung einer Hand — ich suche sie nicht, um die Wirklichkeit zu kopieren, sondern um sie spürbar zu machen. Die Zeichnung wird fast taktil, als könnte man das Ringen mit den Fingern berühren.
Und schließlich die Abwesenheit. Was ich entscheide zu verschweigen, zu löschen oder außerhalb des Bildes zu lassen. Abwesenheit ist kein Mangel, sondern eine Öffnung: Sie gibt dem Betrachter die Freiheit, das Bild zu vervollständigen.
In dieser Serie wirken Stille, Textur und Abwesenheit zusammen, um das Schweizer Ringen nicht nur sichtbar, sondern auch fühlbar zu machen.




Comments